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Denkmaschinen sind nicht in der Lage, Begriffe wie das Böse, Ethik oder Liebe zu verstehen. Sie betrachten alles im Hinblick auf ihr Überleben. Nichts anderes spielt für sie eine Rolle.

Serena Butler, Priesterin des Djihad

 

 

Seit zwei Jahrzehnten hatte sich nichts an der Pattsituation geändert. Omnius konnte nicht von Corrin entkommen, und die Armee der Menschheit kam nicht an ihn heran. Die Maschinenstreitkräfte bildeten einen dichten Sperrriegel rund um den Planeten unmittelbar unterhalb des undurchdringlichen Holtzman-Störfeldes, während die Wachhundflotte einen weiteren Einschließungsring aus schwer bewaffneten Kampfschiffen bildete.

Von Corrin aus patrouillierten Roboterschiffe am Rand des Störfeldes und setzten Sensoren mit hoher Reichweite ein, um den Rand des Systems zu beobachten. Die zwei überlebenden Inkarnationen des Allgeistes hatten eine verstärkte Bewachung angeordnet, weil SeurOm berechnet hatte, dass selbst nach zwanzig Jahren die Möglichkeit bestand, dass ein weiterer Omnius überlebt haben und ihnen zu Hilfe kommen könnte. Wie eine Schule Haie zogen die Kriegsschiffe der Maschinen unablässig ihre Kreise in sich gegenseitig überlappenden konzentrischen Bahnen.

Beide Seiten feuerten von Zeit zu Zeit Projektile mit Sprengköpfen auf den Gegner ab. Die Wachschiffe der Liga reagierten sofort und mit der Präzision einer streng gedrillten Truppe. Ein Javelin der Hrethgir wurde schwer beschädigt; zwei Roboterschiffe wurden vernichtet. Dann verstärkte die Wachhundflotte ihre Position und erhöhte die Häufigkeit von Trainingsmanövern, während weitere Erkunder losgeschickt wurden. Sie warteten auf etwas.

Doch mit dem neuesten und unerwarteten Gambit der Liga änderte sich alles.

Die Denkmaschinen registrierten, dass plötzlich eine gewaltige neue Flotte aus Ballistas und Javelins eingetroffen war. Mit einem Schlag hatten die Menschen die Größe ihrer bereits stationierten Streitmacht verdreifacht.

Kundschafter der Maschinen, die durch das komplexe Satellitennetz, das jeden Gelschaltkreis zerstörte, in Schach gehalten wurden, sendeten die Daten an den Zentralcomputer auf Corrin. Die Zahlen waren alarmierend und unmissverständlich. Die Menschen beabsichtigten, die Gleichgewichtssituation entscheidend zu ändern.

Nach einer statistischen Analyse folgerten die zwei überlebenden Allgeister, dass die verstärkte Feuerkraft ausreichte, um eine ernsthafte Bedrohung ihrer Existenz darzustellen. Die Wahrscheinlichkeit der Vernichtung war sehr hoch.

Erasmus stand mit seinem pflichtbewussten Schüler Gilbertus Albans auf dem großen Platz und hörte stumm zu, wie die zwei Omnius-Kopien über ihre Möglichkeiten angesichts der plötzlich veränderten Lage diskutierten. Seit sie Omnius Primus eliminiert hatten, fragten sie den unabhängigen Roboter nur noch selten um Rat, aber nun erkannten sie den Ernst ihrer Situation.

»Das ist ein sehr schwieriges Dilemma, mein Mentat«, sagte Erasmus leise.

Gilbertus sah ihn besorgt an. »Also sollte ich jetzt bei Serena sein. Sie ist noch in der Villa.«

Erasmus erwiderte den Blick. »Du solltest jetzt bei mir sein und an einer Lösung der Krise arbeiten. Es ist unwahrscheinlich, dass der fehlerhafte Serena-Klon irgendwelche brauchbaren Ideen beisteuern kann.« Beide lauschten sie dem schnellen Wortwechsel zwischen dem Allgeistpaar.

Im Gegensatz zum Corrin-Omnius hegten SeurOm und ThurrOm glücklicherweise keinerlei künstlerische Ambitionen. Eine der offenkundigsten Veränderungen, die die neuen Allgeister konstituiert hatten, betraf den barocken Zentralturm. Sie hatten alle hochtrabenden Verzierungen und künstlerischen Versuche entfernt, den Turm verkleinert und ihn in einer geschützten Höhle unter dem Hauptplatz verborgen. An der Spitze der kuppelförmigen Höhlendecke, genau im Zentrum der Stadt, erhoben sich nun zwei sehr zweckmäßig gestaltete Sockel, die von durchsichtigen Sphären gekrönt wurden. Hier hatten sich die zwei Allgeister positioniert.

Zuvor hatten sich die Gedankengänge von ThurrOm und SeurOm in sehr unterschiedliche Richtungen entwickelt und sich noch weiter von ihrem eliminierten Kollegen entfernt. Doch durch die Ankunft der gewaltigen Vergeltungsflotte mussten sie sich nun wieder auf ein gemeinsames Problem konzentrieren.

»Nach Analyse der Daten könnten die menschlichen Kriegsschiffe uns diesmal überlegen sein«, sagte SeurOm. »Wenn ihre Waffensysteme den bekannten Modellen entsprechen, kann nicht einmal unsere Wachflotte einem massiven Angriff durch die menschlichen Schlachtschiffe standhalten. Vorausgesetzt, sie sind bereit, mit allen Mitteln zu kämpfen und sich zu opfern.«

»Es ist unwahrscheinlich, dass sie so hohe Verluste in Kauf nehmen wollen«, erwiderte ThurrOm. »Das würde den Daten widersprechen, die wir in den vergangenen zwanzig Jahren gesammelt haben.«

Erasmus fühlte sich genötigt, das Wort zu ergreifen. »Wir sind hier völlig isoliert, und wir können nicht einschätzen, welche Motive hinter dieser Veränderung im Verhalten der Hrethgir stehen. Ich muss davon ausgehen, dass es sich um eine leidenschaftliche Erneuerung ihres religiösen Wahns handelt. Erwartet nicht, dass sie sich gemäß euren deduzierten Prinzipien verhalten.«

»Wir lassen mehr Schlachtschiffe starten. Wir verstärken unsere Verteidigung.«

»Wir können keine neuen Kommandoroboter auf Gelschaltkreisbasis produzieren. Unsere Ressourcen sind nahezu erschöpft, obwohl unsere Bergbaumaschinen die Planetenkruste nach jeder Ader der notwendigen seltenen Elemente absuchen. Dennoch sind wir an unsere Grenzen gestoßen. Corrin ist restlos ausgebeutet. Wir haben bereits jedes verfügbare Schiff im Orbit stationiert. Es gibt keinen Nachschub mehr.«

»Dann müssen wir als Erste angreifen, um unsere Chancen zu verbessern«, gab ThurrOm zurück. »Selbst ohne neue Gelschaltkreise besitzen wir die besseren Waffen.«

»Das haben wir bereits mehrfach versucht. Unser Nachschub ist im Laufe der Jahre versiegt, und wir können einen Zermürbungskampf nicht lange überstehen. Ihre Schiffe sind durch Schilde geschützt, wodurch sie die entscheidende Fähigkeit erlangt haben, unseren Angriffen zu widerstehen. Die Störfeldsatelliten werden viele unserer Schiffe vernichten. Und jede Lücke im Holtzman-Netz lässt sich mühelos reparieren.«

Erkundungsschiffe im Orbit übermittelten detaillierte Einschätzungen der Feuerkraft der vergrößerten Menschenflotte. Erasmus sichtete die Daten und diskutierte die Lage mit seinem menschlichen Schützling. Je genauer die Informationen wurden, die hereinkamen, desto schlimmer stellte sich die Situation dar.

»Wir müssen größeren Wert darauf legen, dass irgendein Omnius überlebt, als unsere individuelle Weiterexistenz zu schützen«, fuhr SeurOm fort. »Wenn wir einen schweren Angriff starten, werden wir Lücken im Störfeldnetz aufreißen. Diese können von mehreren Maschinenschiffen zur Flucht genutzt werden. Jedes dieser Schiffe muss eine Kopie des Allgeists mit sich führen. Die Simulationen deuten auf eine gewisse Erfolgschance für diesen Plan hin.«

»Ein wenig überzeugendes Argument, da es sich auf zu wenige Daten gründet«, sagte ThurrOm. »Die Mehrheit der Simulationen sagt ein anderes Resultat voraus. Und viel wichtiger ist die Frage, wer von uns die Grundlage der Allgeist-Kopien bildet.« Die zwei Sphären waren so angeregt in ihr Gespräch vertieft, dass die codierten elektrischen Impulse an Intensität zunahmen und wie Blitze zuckten, während ihre elektronischen Stimmen über den Platz hallten.

»Wir können Kopien von beiden Inkarnationen auf den Weg schicken.«

»Das trägt nichts zu unserem Schutz hier auf Corrin bei«, sagte Erasmus. Er musste eine Möglichkeit finden, seinen Schützling und sich selbst vor der Auslöschung zu bewahren. Das Überleben des Allgeistes sollte für jede Denkmaschine absolute Priorität besitzen, doch für Erasmus war das nicht genug. »Menschen sind unberechenbar, Omnius. Wenn deine Strategie auf eindeutigen mathematischen Analysen basiert, wirst du scheitern. Der Feind wird dich überraschen.«

»Wiederholte Angriffe offenbaren manchmal zuvor unbekannte Schwächen. Es besteht eine kleine Wahrscheinlichkeit, die größer als null ist, dass wir auch die verstärkte Streitmacht der Menschen erfolgreich bekämpfen können. Uns bleibt nichts anderes übrig, als es zu versuchen.«

Erasmus ließ ein Lächeln auf seinem Flussmetall-Gesicht entstehen. »Es gibt durchaus noch andere Möglichkeiten, wenn man versteht, wie die Hrethgir denken. Wir besitzen eine Waffe, die sich als äußerst wirksam gegen die Armee der Menschheit erweisen könnte. Eine Waffe, deren Einsatz sie niemals erwarten würden.« Er wandte sich seinem menschlichen Schützling zu. »Eine, die sie ohnmächtig vor Wut werden lässt.«

»Erkläre deinen Gedanken, Erasmus«, verlangten beide Allgeister im Chor.

»In meinen Sklavenlagern und in den Städten auf ganz Corrin gibt es zahlreiche Gefangene und Versuchsobjekte. Nach der letzten Zählung beläuft sich die hiesige Hrethgir-Population auf annähernd drei Millionen Individuen. Wenn die Liga uns mit einem großen Holtzman-Schild in Schach hält, können wir menschliche Schilde benutzen. Wir müssen dafür sorgen, dass sie durch einen Angriff der Armee der Menschheit zu Schaden kommen würden, dass jede Aktion den Tod von Millionen zur Folge hätte. Unter diesen Umständen wird sich der Feind sehr genau überlegen, ob er wirklich eine Offensive starten will.«

Gilbertus sah ihn erschrocken an, sagte aber nichts. Gewohnheitsmäßig lenkte er sich mit einer Beruhigungstechnik ab, indem er seinen Geist auf andere Dinge konzentrierte und im Kopf ein paar komplexe Rechenoperationen durchführte.

»Eine solche Schlussfolgerung ist fehlerhaft«, sagte SeurOm. »Die Menschen waren bereit, während der Großen Säuberung auch unschuldige Sklaven auszulöschen. Dein Vorschlag ergibt keinen Sinn.«

»Die Handlungen der Menschen ergeben oftmals keinen Sinn«, erwiderte Erasmus. »Und diesmal handelt es sich um eine andere Ausgangssituation. Wir werden dafür sorgen, dass sie ihren unschuldigen Opfern ins Gesicht schauen müssen. Das wird ihnen zu denken geben.«

»Welche Alternative schlägst du im Einzelnen vor?«

»Wir bringen die menschlichen Sklaven in Frachtcontainern in den Orbit. Wir können sogar unsere schwächeren Schlachtschiffe mit ihnen voll stopfen. Dann drohen wir damit, sie zu töten, wenn die Armee der Menschheit feindselige Aktionen gegen uns unternimmt.« Erasmus zupfte an seinem Gewand, um eine Falte im edlen Stoff zu glätten, stolz auf seinen Plan und seine tiefgründige Einsicht in das Wesen der Menschen.

»Ein solcher Plan ergibt strategisch keinen Sinn«, sagte ThurrOm. »Wenn die Armee der Menschheit ohnehin eine Invasion Corrins beabsichtigt, wird sie mit Todesopfern rechnen. Warum sollte es sie von einem Angriff abhalten?«

Erasmus zeigte ein noch breiteres Grinsen und wandte sich wieder Gilbertus zu. »Erkläre bitte, warum dieser Plan funktionieren wird, mein Mentat.«

Der Mensch schluckte, als würde er sich nur ungern mit der Realität dieser Bedrohung auseinander setzen. Dann schien er in eine Art Trance zu verfallen, als er sich auf seinen inneren Ruhepol konzentrierte, von dem aus er seine Gedanken organisieren konnte, und wenig später hatte er eine Antwort parat. »Die Hinnahme von Kollateralschäden ist etwas anderes als die direkte Verantwortung für den Tod mehrerer Millionen Menschen, die durch die Aktion eigentlich befreit werden sollen.« Er hielt kurz inne. »Der Unterschied ist möglicherweise zu subtil, als dass eine Maschine ihn verstehen könnte, aber er ist dennoch von entscheidender Bedeutung.«

»Ich war davon überzeugt, dass meine Einschätzung der menschlichen Natur korrekt ist!« Erasmus lächelte zufrieden. »Nachdem wir unsere Schiffe mit unschuldigen Menschen gefüllt haben, informieren wir die Kommandanten der Liga, dass wir die Geiseln exekutieren werden, falls sie eine genau definierte Grenze überschreiten sollten. Sie werden es nicht wagen, diese Brücke zu überqueren.«

»Eine Brücke aus Hrethgir«, murmelte Gilbertus. »Mit etwas Glück wird dieser Plan funktionieren.«

»Glück ist kein Faktor in unseren Extrapolationen«, sagte ThurrOm.

Die zwei Allgeister diskutierten über die kühne Strategie, während die Impulse zwischen ihnen hin- und herzuckten. Schließlich gelangten sie zu einer Entscheidung, und Erasmus empfand großen Stolz auf seine Leistung.

»Wir stimmen zu. Es darf keine Verzögerung geben. Die menschliche Flotte sammelt sich bereits zum koordinierten Angriff.« Noch während die Omnius-Inkarnationen sprachen, sendeten sie Befehle an die Armeen der Kampfmeks, die Schlachtschiffe und die Wachroboter, um die umfangreiche Aktion in die Wege zu leiten.

Gilbertus machte einen zutiefst besorgten Eindruck, als sich der Roboter an seinen Schützling wandte. »Vielleicht ist dies die einzige Möglichkeit, wie einige von uns überleben können, Gilbertus.«

 

Nur Maschinen mit ihrer gnadenlosen Effizienz und ihrem unbeirrten Arbeitseifer konnten eine solche unmöglich erscheinende Aufgabe erfüllen.

Menschen wurden scharenweise aus den Sklavenlagern in Frachtcontainer getrieben. Eins nach dem anderen stiegen die klobigen und kaum weltraumtauglichen Gefährte durch die Atmosphäre auf und bezogen im niedrigen Orbit Stellung. Der größte Teil der waffenstarrenden Maschinenflotte blieb knapp unterhalb des Störfeldes, während einige Schiffe auf dem Planeten landeten, um größere Mengen unfreiwilliger Passagiere aufzunehmen.

Die Lebenserhaltungssysteme an Bord der Frachtcontainer und Schlachtschiffe erfüllten nur minimale Anforderungen, und es gab nicht genug Lebensmittel und Luftvorräte, um die Geiseln über längere Zeit zu versorgen. Doch Erasmus machte sich keine allzu großen Sorgen um ihr Wohlergehen. Die Lage konnte sich innerhalb weniger Tage dramatisch verändern, wenn die menschlichen Befehlshaber gemäß seiner Einschätzung reagierten.

In der Ruhe und Entspanntheit des botanischen Gartens seiner Villa genoss Erasmus die Gesellschaft von Gilbertus Albans, während die hektischen Aktivitäten unbeirrt fortgesetzt wurden. Der Mensch fragte nach Serena, die nicht aufzufinden war. Der Roboter produzierte mit seiner Mimik ein beruhigendes Lächeln. »Wir beide sind bestens qualifiziert, um diese Krise zu bewältigen, mein Mentat. Ich benötige deine volle Konzentration.«

Gilbertus errötete und antwortete mit einem matten Lächeln. »Du hast Recht. Manchmal stellt sie eine erhebliche Ablenkung dar.«

Seit dem Tag, als die Vergeltungsflotte der Liga im Raum um Corrin eingetroffen war, hatte sich die menschliche Streitmacht organisiert und waren die Schiffe auf Angriffsposition gegangen. Offensichtlich waren sie nun bereit, zur Tat zu schreiten. Erasmus hoffte, dass die »Brücke der Hrethgir« früh genug aufgebaut war, um als wirksame Abschreckung dienen zu können.

Die Springbrunnen, von denen sie umgeben waren, plätscherten leise. Die Pflanzen standen in voller Blüte, und Kolibris schwirrten zwischen den Kelchen umher. Auf Corrin wirkte alles friedlich – wenn nicht die drohende Kriegsflotte im All gewesen wäre. Erasmus mochte seinen Garten sehr.

»Würdest du sie wirklich alle töten, Vater?«, fragte Gilbertus zögernd. »Wenn die Armee der Menschheit deine Drohung ignoriert und die Grenze überschreitet, würdest du dann den Vernichtungsbefehl senden? Oder wird Omnius es tun?«

Obwohl das Ergebnis in beiden Fällen das Gleiche wäre, erkannte der unabhängige Roboter, dass diese Frage große Bedeutung für Gilbertus hatte. »Irgendjemand muss es tun, mein Mentat. Wir sind Denkmaschinen, also ist den Menschen klar, dass wir nicht bluffen. Sie glauben, dass wir nicht zur Täuschung imstande sind. Wenn wir sagen, dass wir etwas Bestimmtes tun werden, müssen wir bereit sein, zu unserem Wort zu stehen.«

Der Gesichtsausdruck des Menschen blieb gelassen. »Wir haben diese unhaltbare Situation nicht herausgefordert. Ich würde lieber ... ihnen die Verantwortung übertragen. Ich möchte nicht, dass du so viele Geiseln tötest, Vater. Gib dem Kommandanten der Liga den Auslöser in die Hand, damit er die Schuld am Blutbad trägt, wenn er sich zum Angriff entscheidet.«

»Wie? Erkläre es mir.«

»Wir könnten den Spieß umkehren, indem wir die Holtzman-Satelliten zu einer Todeslinie umfunktionieren, die in beide Richtungen funktioniert. Kopple die Vernichtungscodes in allen Frachtcontainern an die Sensoren ihres Störfeldnetzes. Sobald die Armee der Menschheit über diese Grenze vorstößt, werden ihre eigenen Satelliten das Vernichtungssignal senden.« Gilbertus schien ihn anzuflehen. »Wenn sie selbst den Tod der Geiseln bewirken würden, wenn sie wissen, dass sie diesen Preis zahlen müssen, werden ihrem Kommandanten erhebliche Bedenken kommen.«

Obwohl Erasmus sich Mühe gab, den Unterschied zu verstehen, war er erfreut über den tiefen Einblick, den Gilbertus ihm vermittelte. »Ich würde niemals an deiner Intuition zweifeln. Nun gut. Du sollst den Auslöser so programmieren, dass die Liga-Schiffe selbst das Signal für das Massaker geben werden. Dann habe ich keinen direkten Einfluss mehr.«

Seltsamerweise schien der Mensch darauf mit großer Erleichterung zu reagieren. »Vielen Dank, Vater.«

Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin
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